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Presse

Frankreich-Reise auf acht Rollen

von marie-dix-neuf

Unbefestigte Landstraßen und die Ardennen: Vier Düsseldorfer Skater trotzen allen Widrigkeiten und wollen innerhalb von zehn Tagen nach Le Mans rollen.

Düsseldorf. Unorganisiert ist das Lieblingswort des größten Düsseldorfer Skatertreffs "DUSFOR". Und völlig unorganisiert und unerschrocken sind vier "Dusforisten" am Samstag zu einer 750-Kilometer-Tour nach Le Mans (Frankreich) aufgebrochen ...Dort wollen sie in zwei Wochen am 24-Stunden-Rennen für Inline-Skater auf dem Bugatti-Ring teilnehmen. "Wir betrachten unsere Tour als Vorbereitung für den Wettbewerb und machen einen Aktiv-Urlaub draus", freut sich Silvia Delbressine, die einzige Frau unter den Langstreckenskatern.
"DUSFOR-Unlimited" heißt ihr Team, und noch sind die Vier grenzenlos optimistisch, in zehn Tagen Le Mans zu erreichen. "Natürlich sind auch zwei, drei Ruhetage vorgesehen", so Navigator Nils Peterzelka. "Aber je nach Wetterlage und Kondition kann sich das Ganze schnell verschieben", sagt Peterzelka. Die Aktiv-Urlauber rollen entlang der Linie Aachen-Liége-Namur südlich der Ardennen, die sie umfahren.

"Wir gehen mit unseren Energien sparsam um und vergeuden unsere Kräfte nicht mit Höhenmeterrekorden", so Peterzelka. Paris ist für Tag sieben vorgesehen, dann haben die Skater bereits 500 Kilometer hinter sich. Schließlich noch zwei 80-Kilometer-Etappen und dann "gemütliches Ausrollen nach Le Mans", so der Navigator. Gemütliches Ausrollen bedeutet für die Fitness-Skater eine Tagesetappe von 50 Kilometern im Kommunikationstempo von etwa 18 Stundenkilometern.

Ein solcher Aktiv-Urlaub erspart die Qual der Wahl beim Rucksack-packen, denn die Losung heißt: Nur das Nötigste, vor allem Waschmittel, um die Sachen kurzfristig durchzuwaschen. Nächtigen wollen die "DUSFORisten" in Privatzimmern. "In Belgien gibt es viele Bauernhöfe, wo man günstig und gemütlich übernachten kann", weiß Silvia Delbressine. In Frankreich hofft sie auf ähnliche Übernachtungsstätten. Wissen die Skater, worauf sie sich da einlassen? Wohl kaum. Sie haben gehört, dass Radwege in Belgien rar sind und eine getrennte Verkehrsführung Mangelware ist. Auf Fahrradwege in Frankreich machen sich die vier Skater erst gar keine Hoffnung. Schlimmer: Die meisten Landstraßen sollen noch nicht mal über befestigte Randstreifen verfügen.

"Wir werden auf der Strasse rollen und uns deshalb besonders verkehrsarme Strecken aussuchen, auch wenn dies manchmal ein Umweg ist. Sicherheit geht vor", sagt Wolfgang Schmitz. Richtung Ardennen sollen die Straßen jedoch besser und die Autofahrer rücksichtsvoller werden, hat sich Schmitz angelesen. Die Art des Straßenbelags in Frankreich sei eher suboptimal, meint Mit-Skater Georg Kowalski. "Viele raue Straßen, bei denen die oberste Schicht aus eingewalztem Schotter besteht. Eine echte Bewährungsprobe für unsere Rollen", meint er. 15 Landkarten im Wert von 100 Euro haben sie im Gepäck. "Wir sind bestens mit Kartenmaterial ausgestattet" ist Kowalski sicher.

Per Handy wollen sie Kontakt zu den daheimgebliebenen DUSFOR-Kumpanen halten und: "Wenn wir mal in ein Internet-Café rollern, geben wir Zwischenberichte auf der DUSFOR-Page ab", kündigt Peterzelka an.

Von Marijke Gall

Quelle: Westdeutsche Zeitung, 21.6.2004
Online Arikel in WZ-Newsline

Bild aus Quest-France, 5. Jul. 2004