Schienengewinde & Sicherung

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Roadrunner
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Schienengewinde & Sicherung

Beitrag von Roadrunner »

Hallo zusammen,

ich wollte Euch mal an meinen Erfahrungen mit Schraubensicherungen an Skateschienen teilhaben lassen :wink:

Einige Skater sind der Ansicht, dass es Sinn macht die Achsen mit etwas Schaubensicherung in der Schiene zu fixieren.
Meine Erfahrungen damit sind aber eher negativ...
Beim Mittelrheinmarathon musste ich feststellen, dass sich die Schrauben kaum noch entfernen lassen und teilweise sogar Material der Schraube in der Schiene 'kleben' bleibt :shock:
Dazu muss ich auch sagen, dass ich extra starke Sicherung verwendet habe.

Merke: niemals extra starke Schraubensicherung verwenden!

Um die Schiene zu retten habe ich mir eine M7x1 Gewindeschneider besorgt (gibt es nicht im Baumarkt..)
Zusammen mit neuen Achsen (kosten auch ein paar ¤..) scheint die Schiene wieder einsatzbereit zu sein... ein Feldversuch steht noch aus 8)

Also: falls jemand mal einen M7 Gewindeschneider braucht - ich habe einen :)

Mein Fazit: Schraubensicherungen sind unnötig

Viel Spaß beim Schrauben und Skaten :inno:

PS: Es handelte sich um eine Fila Matrix Schiene

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parisienne
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Beitrag von parisienne »

Hallo,

auch wenn hier die Hausfrau nun druchbricht, den Tipp habe ich von einem Verkäufer im Sportgeschäft erhalten:

anstelle Schraubensicherung einfach Nagellack verwenden - der hält die Schrauben einigermaßen fest, ist dann aber relativ leicht auch wieder zu lösen.
Nun, bei mir haben die Schrauben mit Nagellack auch wirklich gehalten, ich kann allerdings nicht sagen, ob sie ohne genauso gehalten hätten.
... und skate nie schneller als Dein Vordermann

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sumpfnatter
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Beitrag von sumpfnatter »

Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass selbst wenn ich die Achsen nur leicht anziehe, diese nach einem Marathon meist bombenfest sind. Daher halte ich persönlich Schraubensicherungsmittelchen ala Locktide und wie sie alle heißen bei Achsen für unnötig.

Zur Befestigung des Schuhs an der Schiene können diese bei ausgelutschten Schrauben dann aber schon mal eher sinnvoll sein. Wobei ich hier prinzipiell sehr vorsichtig mit der "EXTRA FESTEN" Version wäre. Die ist laut Datenblatt für ganz andere Bereiche vorgesehen. Nagellack hab ich noch nicht getestet (wie auch, selber hab ich keine und klauen gibt was auf die Finger :lol: ???)

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Schienenbeißer
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Beitrag von Schienenbeißer »

Zum Thema Schraubensicherung kann ich folgendes beisteuern:

Es gibt Skates wie meine, bei denen lösen sich die Schrauben ohne Sicherung ständig. Wenn das bei einem Rennen passier, ist das schon ärgerlich, so daß Schraubensicherung bei manchen Skates sicherlich sinnvoll ist. Wenn man sich für Schraubensicherung entscheidet, immer nur mittelfeste Sicherung nehmen, damit man die Schraube auch wieder losbekommt (siehe Roadrunner)

Allerdings kann man auch mit mittelfester Sicherung Fehler machen. Mir ist es kürzlich passiert, daß ich die Sicherung einfach auf die Spitze der Achse, also da wo das Gewinde ist, draufgeschmiert habe. Die Sicherungsflüssigkeit ist dann nach innen Richtung Kugellager geflossen. Dort ist dann alles verkebt und ich bekam die Achse nicht mehr aus den Kugellagern und dem Schienengewinde heraus.

Gottseidank konnte Rollsport Zimmermann hier mit einem Spezialwerkzeug helfen. Dort war das Problem bekannt. Man gab man mir den unbedingten Rat, die Achse erst ca 1-2 Umdrehungen in die Schiene reinzuschrauben, aber nicht festzuziehen. Erst dann die Schraubensicherung nicht auf die Achse, sondern auf das Innengewinde der Schiene aufbringen. Da ja die Achso schon ein Stück in das Gewinde reingeschraubt ist, kann die Schraubensicherung in diesem Fall nicht nach innen in Richtung Kugellager fließen. Nun einfach festschrauben, fertig.

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leuchtspeedy
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Beitrag von leuchtspeedy »

Na ja - dass Schraubensicherungsmittel unnötig ist, kann man nicht generell sagen.

Wenn die Schienen- / Rollen- / Lager- / Spacer-Konfiguration eine ausreichend hohe Schraubenvorspannung zuläßt, ist Schraubensicherungsmittel meist verzichtbar - die Schraube (Achse) ist dann durch ihre Vorspannung gesichert.

Ist das nicht der Fall, weil entweder das Achsendesign eine elastische Schraubenvorspannung nicht ermöglicht, oder weil bei der erforderlichen Schraubenvorspannung eine Schwergängigkeit der Lager eintritt (z.B. bei Leuchtrollen mit Kunststoff-"Spacer"), dann ist irgendeine Art von Schraubensicherung erforderlich.

Was Roadrunner sagt ("Merke: niemals extra starke Schraubensicherung verwenden!") ist auf jeden Fall richtig. Gesicherte Schrauben sollten stets mit normalem Werkzeug wieder lösbar sein. Ein geeignetes Schraubensicherungsmittel ist z.B. "Loctite 243"

LOCTITE® 243™ wird zum Sichern und Dichten von
Gewindeverbindungen eingesetzt, die mit normalem
Handwerkzeug demontiert werden müssen. Das Produkt härtet
unter Luftabschluss zwischen enganliegenden Metallflächen
aus und verhindert selbständiges Losdrehen und
Undichtheiten durch Stöße und Vibrationen.


Schraubverbindungen, die mit hochfestem Schraubensicherungsmittel gesichert wurden (z.B. Loctite 262 oder 268), lassen sich nur unter Erwärmung auf 250°C zerstörungsfrei demontieren.

Übrigens Achtung: Gewindeschneider M7x1 passt nicht für alle Schienen, die so aussehen, als hätten sie ein 7-mm-Gewinde - es gibt da Unterschiede (entweder in der Gewindesteigung oder zölliger Gewindedurchmesser oder sowas...).

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holli12
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Beitrag von holli12 »

Aus meiner Erfahrung macht es die Kombination der Materialien! :idea:
Je nach Kombi halten die Achsen bombenfest z.B. Alu auf Alu (weiche Materialien!!!), die ziehen sich manchmal selber noch nach und nimmt man dann das falsche Werkzeug, dann ist so'ne Achse und manchmal halt auch die ganze Schiene hin!:heuldoch:
Ist sicher auch immer eine Frage der Legierungen, aber wer kennt sich da schon so richtig aus, und weiß welche Material-Legierungen da kombiniert werden? Werkstofftechnik ist lange her!:sleep:
Ich benutze weiterhin das rote Loctite für meine Achsen und vor allem für die Schuhbefestigungen - die sich wesendlich schneller lösen!:shock:

Gruß Holger 8)

mrchang
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Beitrag von mrchang »

Auch ich hatte mal Probleme mit der Achsverschraubung, so daß ich zunächst eine, wenig später dann 2 Rollen in der Hand und nicht mehr unter den Füßen hatte. Dann habe ich mich im Netz umgesehen und bin auch über den oben aufgeführten Hausfrauentipp mit dem Nagellack gestolpert. Anschließend habe ich meinem Frauchen den Nagellack unter Protest entwendet, aber, aber das Zeug hat gehalten wie Spucke. Das war kein Erfolg, seitdem benutze ich auch das erwähnte rote Loctite, mit vollem Erfolg und zwar auch im Gewinde der Schiene und nicht auf der Achse, weil sonst direkt alles vollgematscht wird. Alle Schraubverbindungen halten bombenfest, lassen sich aber mit dem üblichen Skate-Tools wieder lösen.

Gruß MrChang

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rollingbone
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Beitrag von rollingbone »

für meine guten alten K2 kann ich nur sagen: ohne Loctite ging nichts,
bei fila habe ich es bislang nicht gebraucht
also offensichtlich sehr spezifisch.

Jedoch: eine lose Schiene kann wirklich gefährlich werden, deswegen würde ich im Zweifel eher mit einer Schraubensicherung skaten

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uwe1904
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Beitrag von uwe1904 »

rollingbone hat geschrieben: Jedoch: eine lose Schiene kann wirklich gefährlich werden, deswegen würde ich im Zweifel eher mit einer Schraubensicherung skaten
Definitiv, seit dem Karstadt-Marathon 2005 (Sturz wg. verlorener Schienenschraube) ist Loctite-Medium für mich das Mittel der Wahl.
rollingbone hat geschrieben:für meine guten alten K2 kann ich nur sagen: ohne Loctite ging nichts,
bei fila habe ich es bislang nicht gebraucht
also offensichtlich sehr spezifisch.
Aber wohl eher Skates- als Firmenspezifisch:
Bei meinen 2 Paar K2-Skates gab es nie lockere Achsschrauben. Daher traf es mich um so überraschender, als bei meinen damals neuen Fila 5-Rollern während einer schönen Abfahrt eine Achsschraube sich wohl komplett herausdrehte und die Rolle blockierte :evil: . Der daraus resultierende Sturz war nicht von schlechten Eltern - gut, dass der nachfolgende Autofahrer reichlich Abstand hielt!
Schienenbeißer hat geschrieben: Allerdings kann man auch mit mittelfester Sicherung Fehler machen. Mir ist es kürzlich passiert, daß ich die Sicherung einfach auf die Spitze der Achse, also da wo das Gewinde ist, draufgeschmiert habe. Die Sicherungsflüssigkeit ist dann nach innen Richtung Kugellager geflossen. Dort ist dann alles verkebt und ich bekam die Achse nicht mehr aus den Kugellagern und dem Schienengewinde heraus.
Genau so erging es mir bei meinen nachfolgenden Versuchen, die Schrauben fest zu bekommen, auch :(
Letztendlich habe ich die Schiene in den Müll geworfen, mir eine Raps Explorer unter den Schuh geschraubt und kann mich heute (ohne Loctite) kaum noch dran erinnern, was lockere Achsschrauben sind :wink:

Hoffentlich haben alle Berlin-Fahrer alle Schrauben richtig gesichert, so dass neuen PBs nichts im Wege steht.

Uwe aus GE
Halt an, wenn dein Frame klappert!

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