zum Anfang des Jahres eine „kurze“ Einführung in das bei fast allen deutschen Veranstaltungen verwendeten ChampionChip-Systems (der 111 in der CH verwendet ein anderes System, jedoch gleiche Technik):
1.) Verwendung
Besitzt man noch keinen Chip (keine eigene Chip-Nr in der Anmeldung eingetragen), so erhält man mit der Ausgabe der Start-Nr gegen Hinterlegung einer Kaution einen Leih-Chip, der dann für dieses Rennen der persönlichen Start-Nr zugeordnet ist. D.h. einfach am Skate befestigen (so, dass er im „Eifer des Rennens“ nicht verloren geht) und losfahren – wie das Ding funktioniert steht unter 2.) Technik.
Gibt man den Chip am Veranstaltungstag zurück, erhält man seine Kaution (üblicherweise bis auf einen kleinen Kostenpunkt für „Verwaltungskosten“) zurück und man ist wieder auf „Anfang“.
Gibt man den Chip nicht am Veranstaltungstag zurück, dann gilt er üblicherweise nach den Veranstaltungsbedingungen der deutschen Marathons als gekauft. D.h. eine spätere Rückgabe gegen Erstattung der Kaution ist üblicherweise ausgeschlossen. Dafür erhält man aber vom deutschen Distributor Mika Timing ein Begrüßungsschreiben mit Start-Nr-Aufklebern, die man ab dann auf die Anmeldebogen kleben kann (bei Online-Anmeldungen klappt das mit dem Ablesen vom Home-Monitor aus irgendwelchen Gründen leider noch nicht
2.) Technik
Die ChampionChips gehören technisch in die Klasse der RFID-Dinosaurier (wer sich für die aktuelle RFID-Diskussion interessiert, sei auf die umfangreiche Studie des BSI verwiesen: http://www.bsi.de/fachthem/rfid/studie.htm )
Für Techi´s: es handelt sich um passive ROM-Transponder (die deutsche Beschreibung von Mika Timing ist etwas sehr kurz geraten: http://www.mikatiming.de/n.01_info.585.htm , weitere Details finden sich unter http://www.pentek-timing.at/htm/aboutchip_workings.htm oder beim Hersteller TI: http://www.ti.com/rfid/default.htm )
Das heißt für Non-Techi´s: der Chip hat keine Batterie, sondern er sendet seine ID, sobald er per elektrischer Induktion (beim Überfahren einer der Zeiterfassungsmatten am Start, Ziel und Streckenkontrollpunkten) dazu „aufgefordert“ wird.
Für Security-Spezi´s (hoffentlich nicht nur für mich
Nachdem ich Euch jetzt mit dem Fachgesülze unter IT-Sec´s genervt habe, hätte ich auch noch eine Frage an die Rechts-kundigen Forumsleser:
3.) Recht
In dem Mika Timing-Schreiben steht:
„Da der Chip personenbezogen ist, darf er nicht an Freunde, Verwandte usw. für Veranstaltungen verliehen werden.“
IMHO ist diese Formulierung ungültig, da ich ja Besitzer des Chips bin (habe dafür bezahlt, s.o.) und mit meinem persönlichen Besitz nach freier Entscheidung umgehen kann, und ihn insbesondere auch verleihen darf.
Hat jemand hierzu mal ein paar Paragraphen parat?
Dann schließt sich noch die Frage an: Sind die 10¤, die Mika Timing für die „Umschreibung auf einen anderen Läufer“ verlangt, rechtmäßig?
Abschließend dann noch die dazugehörige Marathon-Frage:
Und wie ist das mit meiner Marathon-Start-Nr.? Hier ist die Weitergabe üblicherweise durch den Veranstalter verboten, um einen Start-Nr-„Schwarzmarkt“ zu verhindern (obwohl das nicht möglich ist, s. ebay). Ist das rechtmäßig? (ich habe doch auch bezahlt und „besitze“ damit die Start-Nr – Oder?)

